Schrifthallen des Glutzherz

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    Vorboten (oder Ugwems Traum)

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    Ugwemubwem


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    Vorboten (oder Ugwems Traum) Empty Vorboten (oder Ugwems Traum)

    Beitrag von Ugwemubwem Do Sep 06, 2018 7:09 pm

    Ugwem saß miesmutig auf einem moosbewachsenen, ausladenden Ast hoch oben in der Krone des Bahu-Bitu Baumes. Einer seiner Lieblingsplätze in der Nähe seines Lagers. Sein Spähpunkt und auch Rückzugsort um nachzudenken. Heute waren es die bohrende Gedanken die ihn schon Tage beschäftigten, die ihn zum Aufstieg trieben. Vor allem aber dieser grässliche Traum letzte Nacht ....


    Eine Tempelanlage im Mondlicht … leer und verlassen … die dampfende Feuchte des Dschungels in der Luft …. eine Ruine … geborstene Pfeiler aus kaltem schwarzen Marmor … mehr Schatten als Substanz … Ugwem sah sich selbst unter einem halb verfallenen Torgang stehen, den Blick auf den treppab liegenden inneren Tempel mit dem Opferraum gerichtet … nur Stille … keine erkennbare Bedrohung … wäre da nicht diese unangenehme Kälte, die ihm über den Rücken kroch … Ugwem fror und schwitzte zugleich … sein Sinne gespannt wie sonst nur bei der Jagd … da war es !… im hintersten Winkel des Opferraums eine sachte Bewegung …. ein Schatten, noch schwärzer als die Umgebung … die Bewegung nun stärker, fließend, schwingend wie Sand im Wüstenwind, wie ein Tanz… jetzt konnte er es hören , dieses gleitende Rasseln, Schuppen auf Stein …. der gewaltige Kopf zuckte hinter einem der geborstenen Stützpfeiler hervor, den Leib um seinen Sockel geschlungen …
    ein boshaftes Zischen ertönte, ein ohrenbetäubendes Stakkato wie das aneinanderprallen tausender Sandkörner im Sturm, als sie sich vor Ugwem zu voller Größe aufrichtete. Der Atem erstarb auf seinen Lippen … kein Laut … keine Regung, dachte er die Luft anhaltend…. eine gespaltene Zunge entglitt dem gewaltigen Maul, zuckend, tastend, suchend  …. etwas glitt über Ugwems Haut  … aber dort blieb sie nicht, nein … sie begann wie durch sämtliche Poren nach innen zu gleiten !  Er schaute hinauf … in ein Augenpaar schwarz wie die Nacht,  bis auf die Reflektionen des Mondlichts … grausam, kalt  und unerbittlich … ein ewiger Abgrund …. DAMBALLAH, die Schwarze … sie war wieder da !


    Noch jetzt trieb die Erinnerung an den Traum Ugwem kalten Schweiss auf die Haut, klebrig wie Blut.
    So lange hatte sie geschwiegen, solange hatte sie seine Rufe um Ihre Gunst , seine Opfer und Gaben, die er ihr, auf Geheiss seines Vaters, bringen sollte,  ignoriert … damals in den uralten Tempeln in Alt-Zembabwei der verbotenen Stadt als er fast noch ein Kind war. Warum kam Sie zurück ? Er hatte sich längst von Ihrem Credo aus Hass; Intrige und Zwietracht abgewandt und sich  den alten Göttern verschrieben.. Er atmete tief und laut aus, die grüblerisch zerfurchte Stirn entspannend fiel sein Blick auf die Opferstätte Jullahs, die er von hier oben aus gut erkennen konnte. Jullah wird mir helfen ! dachte Ugwem laut. Sein Blick wanderte zum Horizont gen Osten. Er stand auf und konnte selbst von hier die östlichen Gestade, hoch oben über dem Blätterdachteppich des Dschungels stehend, erkennen.


    „Es muss mit der Ankunft des Stygiers zu tun haben“  dachte er laut. Wie war noch sein Name … ? Egal. Sie waren ihm alle gleich. Er begann den Abstieg. Zeit Maßnahmen zu treffen, dachte er. Wir schicken die Späher aus … Er versuchte die Gedanken an Damballah zu vertreiben, aber etwas regte sich windend unter seinem Herzen, kaum zu spüren, aber deutlich genug es nicht leugnen zu können.

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